Heidchen
Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post, Amtsbezirk und Standesamt Kolbatz.
Lage:
Östlich der Plöne bei Kolbatz steigt das Gelände noch einmal auf bis zu 46,3 m an und genau auf diesem Höhenrücken erstreckt sich das Gemeindegebiet. Am Wiedkensee ist das Gelände fast auf Wasserspiegelhöhe und dieses Gebiet mag während des erhöhten Wasserspiegels des Madüsees ebenfalls unter Wasser gestanden haben. Obwohl in alten Pachtverträgen von Holzflächen die Rede ist, in der Berichtszeit war kein Waldgebiet in der Gemeinde vorhanden.
Geschichte:
Über die Entstehung von Heidchen gibt es keine zuverlässigen Nachrichten. Alle Autoren übersehen das Vorwerk in ihren Aufstellungen. Zum ersten Mal wird Heidchen bei Berghaus im Zusammenhang mit dem Kolbatzer Urbarium genannt, wo es dann heißt: Der Ackerhof Heidchen ist auf der Flur von Reckow angelegt und daher nicht genannt. Statt Reckow könnte auch Repcow gemeint sein. Genaueres erfahren wir erst zur Schwedenzeit. Jetzt sichert sich der Generalleutnant Duclas den Besitz der Ackerflächen von Heidchen und der Schäferei (ist also Heidchen immer noch nicht mehr wie ein Ackerhof = Grangie?). In diesem Zusammenhang erfahren wir erstmals, dass Heidchen als Hofreckow 1612 bezeichnet, zusammen mit Klebow und Glien 146 Kopf Rindvieh hat. Bei der Benennung des Schafbestandes fehlt Heidchen bereits wieder. Seit 1720 gehört auch Heidchen zur Kolbatzer Generalpacht. 1811 wurde Heidchen, zusammen mit Kolbatz, Hofdamm und Glien an den bisherigen Generalpächter Gaede verkauft. Doch schon am 1. Juli 1812 lässt dieser auf Heidchen eine Schuld von 10.000 Talern eintragen zu Gunsten des Geheimen Kommerzienrat Krause in Swinemünde. Der Durchzug Napoleons 1812 mit seinem Heer und sein Versorgungsgebaren bringt Gaede in Geldnot. 1816 verkauft Gaede die Güter an Krause. Das Glück wendet sich jedoch auf bei dieser Familie und Krause bietet dem preußischen Staat den Rückkauf der Güter an. Dazu kommt es am 23. April 1843. 1844 werden die Güter dem Krausesohn bis 1866 verpachtet. 1866 folgt dann Theodor Gründler und 1910 Hennig als Pächter, danach folgt deren Schwiegersohn Heinrich von Bothmer. 1921 erfolgt eine Teilaufsiedlung des Gutes. An der Straße nach Seelow entstehen neue Höfe zwischen 15 bis 20 ha Größe. 1945 werden das Gut überwiegend und die Höfe restlos zerstört.
Statistische Daten:
Höhenlage: |
um 30 m über NN. |
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Zahl der Haushaltungen: |
30 |
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Einwohner: |
137 |
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- davon männlich |
69 |
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- davon unter 6 Jahren |
20 |
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- davon 6 - 14 Jahre |
28 |
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- davon 14 - 65 Jahre |
79 |
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- davon über 65 Jahre |
10 |
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nach der Tätigkeit zugehörig zu |
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- Land- und Forstwirtschaft |
115 |
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- Industrie und Handwerk |
0 |
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- Handel und Verkehr |
0 |
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nach der Stellung im Beruf |
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- Selbständige |
30 |
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- mithelfende Familienangehörige |
22 |
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- Beamte und Angestellte |
2 |
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- Arbeiter |
68 |
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Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen |
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- 0,5 ha - 5,0 ha |
0 |
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- 5,0 ha - 10,0 ha |
1 |
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- 10,0 ha - 20,0 ha |
6 |
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- 20,0 ha - 100,0 ha |
4 |
|
- über 100,0 ha |
1 |
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Gemeindefläche in Hektar |
502 |
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Gemeinde-Hektarsatz in DM |
830 |
Kirche:
Heidchen besitzt keine Kirche
Gewerbe:
Kein Gewerbe vorhanden
Bauten:
keine Bauten
Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")
→A2 Berghaus
→A5 Brüggemann