Neumark
(mit Klausdamm und Sackshaus)
Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Neumark, Standesamt und Amtsbezirk Kolbatz, Schule und ev. Kirche
Lage:
Nach der Zisterzienserzeit in Kolbatz war Neumark der bedeutendste Ort im Nordkreis. Das hing mit seiner geografischen Lage an der Durchgangsstraße Stettin - Pyritz zusammen. Die Kleinbahn hatte früher Bedeutung und das relativ große Bauerndorf zog sehr viele Handwerks-, Kleingewerbe- und Versorgungsberufe an. Heute ist Neumark Verwaltungssitz ohne jede wirtschaftliche Bedeutung. Das Gelände ist hügelig, durchsetzt von kleinen Feuchtgebieten. Die Gemeinde hat kaum Wald, grenzt aber direkt an das große Waldgebiet Buchheide an. Selten werden über 40 Meter erreicht, lediglich der Besenberg macht mit knapp 70 Metern eine Ausnahme und der Stipstardsee liegt nur auf knapp 17 Metern Höhe. Das gesamte Gelände fällt zum Kreckgraben ab. Dieser bildet die südliche Gemeinde- und hier auch die Kreisgrenze. Das ist auch heute noch so.
Geschichte:
Bereits 1180 erhielt das Kloster Kolbatz den Zehnten von Neumark, doch erst 1234 schenkte Swanitbor, ein Enkel des Klosterstifters Wartislaw, dem Kloster Cirnow, wie Neumark ursprünglich hieß. Die Entwicklung des Dorfes muss schon sehr früh gut gewesen sein, denn 1255 erhält Nienmarkt Marktgerechtigkeit und zu diesem Zeitpunkt wird auch der Dorfschulze erwähnt. Doch 1283 verliert Neumarkt die Marktgerechtigkeit wieder zu Gunsten von Greifenhagen. Der Pommernherzog wünscht eine starke Stadt an der Oder, keine Stadt im Besitz des Klosters. 1325 wird bereits eine Grangie in Neumark erwähnt. Im gleichen Jahr bricht eine große Feuersbrunst im Dorf an und richtet großen Schaden an. In den Annalen des Klosters Kolbatz wird Neumark nun als Stadt bezeichnet und 1342 hat ein Hospital, Spittel genannt, außerhalb gestanden. Im Krisenjahr 1810 hatten die Bemühungen des Dorfes Erfolg sich um den Erwerb des in Auflösung befindlichen Vorwerks zu kümmern. Die Ländereien wurden unter den örtlichen Landwirten verteilt. Der Staat rühmte diese Tat "zur Stärkung bäuerlicher Wirte". So entwickelten sich im Ort eine größere Anzahl stattlicher Bauernhöfe. Nicht so reibungslos entwickelte sich das Mühlenwesen. Mit dem angeordneten Abbruch der Wassermühle in Kolbatz, die Neumärker waren dort Zwangsmahlgäste, erhielt das Dorf zwar eine Windmühle, aber der nach langer Planung 1814 genehmigte Bau einer Wassermühle konnte erst 1835 umgesetzt werden. Doch schon 1860 hatte die Budenortsche Mühle ihren Betrieb wieder eingestellt und F. Schiffmann, der Besitzer des Gutes Glien, kaufte das Grundstück. Doch die große Zeit der Wasser- und Windmühlen war mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ohnehin beendet. Mit 1945 endete die große Zeit des Dorfes Neumark.
Statistische Daten:
Höhenlage: um 40 m über NN.
Zahl der Haushaltungen: 250
Einwohner: 918
- davon männlich 465
- davon unter 6 Jahren 129
- davon 6 - 14 Jahre 107
- davon 14 - 65 Jahre 584
- davon über 65 Jahre 98
nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 430
- Industrie und Handwerk 229
- Handel und Verkehr 119
nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 218
- mithelfende Familienangehörige 166
- Beamte und Angestellte 77
- Arbeiter 372
Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 37
- 5,0 ha - 10,0 ha 14
- 10,0 ha - 20,0 ha 22
- 20,0 ha - 100,0 ha 19
- über 100,0 ha 0
Gemeindefläche in Hektar 1.555
Gemeinde-Hektarsatz in DM 980
Kirche:
Mit seiner Kirche hatte Neumark Pech. Die erste Kirche wird bereits 1348 erwähnt. Sie brennt 1531 aus. Der Neubau wird 1826 durch Brand zerstört. Die uns heute bekannte Kirche ist ein Putzbau mit einem aus dem Dach steigenden Holzturm. auf seiner Wetterfahne trägt er das Datum 1826.
Gewerbe:
Neumark war ein regionales Versorgungszentrum. Entsprechend vielseitig war das Angebot fast aller Berufe, die auf dem Lande zur Versorgung beitragen, vom Arzt bis zum Zimmermann. Die Landwirtschaftliche Kreisgenossenschaft unterhielt eine Filiale, die Molkerei, die Elektrizitäts- und Maschinengenossenschaft und das Sägewerk waren auch für die benachbarten Orte von Bedeutung. Die Superintendentur war ebenfalls in Neumark untergebracht.
Bauten:
Keine Bauten.
Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")
→A.2 Berghaus
→A.3 Breitsprecher
→C. 18 und C. 19 Plönzke