Jeseritz
(mit Kellerbecker Ober- und Untermühle)
Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Mühlenbeck, Amtsbezirk Hohenkrug, Standesamt Buchholz, Schule.
Lage:
Zwischen Buchheide und Forst Friedrichswalde findet die Plöne ihren Weg zum Dammschen See. Zu beiden Seiten des kleinen Gewässers zeiht sich das Dorf auf parallel zur Plöne verlaufenden Wegen hin. Der über die Plöne führende Weg verbindet die Dorfstraßen und führt zur Ober- und Unterkellerbecker Mühle. Oberhalb vom Dorf sind der Unter- und Oberteich erhalten und erinnern an die hier einst vorhandenen Wassermühlen. Fast scheint es, als sei der Ort in der Geschichte verloren gegangen. Wir finden hin selten erwähnt, jedoch beginnt man heute ihn als Wohnplatz in der Umgebung Stettins neu zu entdecken.
Geschichte:
Jeseritz kam erst 1282 an das Kloster Kolbatz. Das überrascht, denn Jeseritz stellt die Verbindung zwischen Kolbatz und Altdamm her und auch die Plöne war für das Kloster ein wichtiger Fluss. Doch die Urkunde von 1282 ist eine Besitzbestätigung, über die frühe Entwicklung sagt sie nichts aus. Offensichtlich wurden hier wie in Glien aber keine Siedler aufgenommen, denn Jeseritz war lange eine Grangie des Klosters. So ein Wirtschaftshof betrieb intensiven Ackerbau und Viehwirtschaft. Er produzierte für den Markt, nicht für den Eigenbedarf des Klosters, wie in älterer Fachliteratur zu lesen ist. Die Grangien stärkten die wirtschaftliche und damit auch die politische Macht des Klosters. Es ist kein Geheimnis, dass der Abt von Kolbatz der wichtigste Berater des jeweiligen Herzogs war und auch sein Geldgeber. Wir dürfen annehmen, dass die Wassermühlen etwa gleichzeitig mit der Grangie entstanden sind. Die Kellerbecker Mühlen dürften später unabhängig vom Kloster entstanden sein. Mit der Wiederherstellung des ursprünglichen Wasserstandes des Madüsees wurden auch die Jeseritzer Mühlen entfernt. Die Grangie wurde ebenfalls erst zu dieser Zeit aufgelöst. Sie war etwa 500 Morgen groß. Davon erhielten der Schulze 50 Morgen und 15 Tagelöhner je 30 Morgen. Das und der karge Boden erklären, warum in Jeseritz keine größeren Bauernhöfe entstanden sind.
Statistische Daten:
Höhenlage: |
um 15 m (Westseite) über NN. |
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Zahl der Haushaltungen: |
162 |
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Einwohner: |
548 |
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- davon männlich |
281 |
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- davon unter 6 Jahren |
82 |
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- davon 6 - 14 Jahre |
84 |
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- davon 14 - 65 Jahre |
323 |
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- davon über 65 Jahre |
59 |
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nach der Tätigkeit zugehörig zu |
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- Land- und Forstwirtschaft |
106 |
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- Industrie und Handwerk |
291 |
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- Handel und Verkehr |
52 |
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nach der Stellung im Beruf |
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- Selbständige |
59 |
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- mithelfende Familienangehörige |
60 |
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- Beamte und Angestellte |
31 |
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- Arbeiter |
318 |
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Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen |
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- 0,5 ha - 5,0 ha |
34 |
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- 5,0 ha - 10,0 ha |
7 |
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- 10,0 ha - 20,0 ha |
6 |
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- 20,0 ha - 100,0 ha |
2 |
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- über 100,0 ha |
0 |
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Gemeindefläche in Hektar |
258 |
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Gemeinde-Hektarsatz in DM |
580 |
Kirche:
Jeseritz hat keine Kirche.
Gewerbe:
Zur Versorgung der zahlreichen Wohnbevölkerung waren Bäcker, Gasthöfe und Lebensmittelgeschäfte im Ort. Die Kellerbecker Mühle, einst Obermühle, war ein Sägewerk und ein Ausflugslokal für die Buchheidebesucher, also für den Tagestouristen.
Bauten:
keine Bauten
Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")
→A2 Berghaus
→A5 Brüggemann
→Arno Grundmann "Geschichte und Geschichten aus Jeseritz", Heide, Selbstverlag