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Spaldingsfelde

 

spaldingsfeldeAmtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Karolinenhorst, Amtsbezirk Belkow, Standesamt Kublank, Schule

Lage:

Im Norden des Kreises, im Randgebiet der Niederungsflächen des Madüsees, finden wir die sehr kleine Gemeinde von nur 104 Hektar Größe. Hier ist die Landschaft flach und die Böden sind karg.

Geschichte:

Mit der Wiederherstellung des ursprünglichen Wasserspiegels des Madüsees wurde es möglich das Gebiet zu besiedeln. Zur Gründung müsste das Gut Heidchen Wiesengelände und die Gemeinde Kublank Flächen abtreten. Für die Anlage und Besiedlung war der Kriegs- und Domänenrat Samuel Wilhelm Spalding verantwortlich und so wurde entsprechend der damaligen Tradition der Ort nach ihm benannt. Die ersten 12 Siedler erhielten je 15 Morgen, davon waren 12 Morgen Wiesengelände. Wegen der geringen Flächenausstattung ihrer Siedlungen waren die Bewohner gezwungen, sich einen Nebenerwerb zu suchen. Auch die Lehrerstelle war mit 4 Morgen und 100 Ruten Acker ausgestattet. Davon sollte der Dorflehrer sein Einkommen erwirtschaften. 1850 gab es neben den 12 Kolonistenhöfen weitere 15 Kleinsiedler. Über die weitere Entwicklung sagen die statistischen Daten etwas aus.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 18 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 35

Einwohner: 137
- davon männlich 64
- davon unter 6 Jahren 25
- davon 6 - 14 Jahre 26
- davon 14 - 65 Jahre 75
- davon über 65 Jahre 11

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 54
- Industrie und Handwerk 40
- Handel und Verkehr 32

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 26
- mithelfende Familienangehörige 21
- Beamte und Angestellte 4
- Arbeiter 76

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 8
- 5,0 ha - 10,0 ha 5
- 10,0 ha - 20,0 ha 5
- 20,0 ha - 100,0 ha 0
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 104
Gemeinde-Hektarsatz in DM 560

Kirche:

Keine Kirche

Gewerbe:

In Spaldingsfelde gab es lediglich eine Gastwirtschaft, einen Maurer und den Lehrer. Andere Berufe werden 1939 nicht aufgeführt.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus 
→A.5 Brüggemann 

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Sinzlow

 

Sinzlow(mit Glien, Gut Neuhaus, Mühle Sinzlow)

Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post, Amtsbezirk und Standesamt Sinzlow, Schule und ev. Kirche.

Lage:

Der Name Sinzlow wird mit "Ansiedlerdorf auf dem Rain" gedeutet, man könnte auch von Wiesendorf sprechen. Immerhin begrenzen zwei Bäche im Norden und Osten das Dorf. Nach Südosten steigt das Gelände bis auf 50 Meter an. Der Norden wird zur Buchheide durch große Seen abgegrenzt. Es sind der Faule Griep, der Gliener See, der Faule See und der Schiefelsee. Die Kleinbahn Neumark - Klein Schönfeld durchzog das Gemeindegebiet und hatte drei Haltepunkte: in Glien, zwischen Sinzlow und Kortenhagen und am Gut Neuhaus. Auch die südlich der Buchheide herführende Kreisstraße Greifenhagen - Neumark führte durch das Dorf. Sinzlow war als Angerdorf relativ großzügig angelegt worden und die Höfe standen hier immer auf der Feldseite an den beiden Straßen.

Geschichte:

Fast möchte man von Sinzlow sagen: wer nennt die Völker, nennt die Namen, die hier in der Geschichte zusammenkamen. Es ist der Verdienst des Sinzlower Lehrers W. Richter gewesen, dass die "Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde" 1905 für ihr Museum auf der Hakenterrasse in Stettin an Neuzugängen melden konnte: Bronzeringe, Eisenmesser, Gürtelhaken, Bronze- und Eisenfibeln, gusseiserne Gefäßscherben, Angelhagen, Bronze- und Eisenfragmente, Draht usw., Spinnwirtel und Urnen der vorrömischen Periode aus Brandgrubengräbern im Raum Sinzlow. Die Funde konnten der Hallstatt- und der La Ténezeit zugeordnet werden. Ein fund bei Kortenhagen auch eindeutig der Wandalenwanderung im Odergebiet. 1180 wird Sinzlow unter den Orten genannt, deren Zehnten Bischof Konrad I. von Cammin dem Kloster Kolbatz verliehen hat. Wann Sinzlow an Kolbatz kam, bleibt ungeklärt. Auch führt die Aussage von Wehrmann zur Verwirrung, wenn er aussagt: Sinzlow besteht deutlich aus einem slawischen und einem deutschen Teil. Diese Theorie geht auf den Sinzlower Pastor Schmidt zurück. Sinzlow ist jedoch wie oben angeführt ein klar gegliedertes Angerdorf. So vertreten manche Autoren die Meinung, dass nicht immer klar zwischen Sinzlow und Kortenhagen unterschieden wird. Im PUB (Pomm. Urkundenbuch) wird Sinzlow 1255 als nova villa bezeichnet. Es ist nicht eindeutig klar, ob das Kloster Kolbatz in Sinzlow eine Grangie angelegt hat. Sollte es sie gegeben haben, ist daraus jedenfalls kein Gutshof entstanden. Wie andere Dörfer hatte natürlich auch Sinzlow einen Freischulzenhof. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ist Sinzlow an die Erben des Schwedenobersten Samuel Österlein gekommen. Diese benötigten Geld und verpfändeten den Besitz an den Pächter von Sinzlow und Garden Abraham Zautschmann. Da aber bereits der Hofgerichtsverwalter und Geheimrat Matthias von Krokow ein Pfandrecht an Garden besaß, wurde ein Vergleich nötig. Die Schilderungen sind sehr ungenau. Vermutlich hatte Zautschmann in Sinzlow die seit dem Krieg wüst gewordenen Höfe gepachtet und gmeinsam bewirtschaftet, denn es heißt bei Berghaus abschließend: in dieser Zeit wurden 7 Kossätenhöfe wieder hergestellt und zu Ende des 17. Jahrhunderts setzte man nach Auflösung des Pachtgutes 9 neue Bauern an. Das Freischulzengut schied bereits im 18. Jahrhundert aus der Gemeinschaft der Mark aus. Die Separation der Bauernhöfe folgte erst um 1848. Zu dieser Zeit wurde das Freizschulzengut um einige Höfe vergrößert und für 60.000 Taler an Otto Ahlers verkauft. Dieser erbaute nun ein Vorwerk zwischen der Sinzlower Wassermühle und der Gemarkung Glien an den damaligen Weg Sinzlow - Glien. Der Weg ist als Forstweg bis heute erhalten. Von den Gebäuden steht nichts mehr. Glien kam um 1235 an Kolbatz. Genaueres ist nicht bekannt. Das Datum wird in keiner Urkunde erwähnt. Es wurde dann von dem Kloster eine Grangie angelegt. Sie stand zwischen den drei Gliener Seen auf dem Schwarzen Berg; auf alten Karten als Alt Glien bezeichnet. Die zugehörige Schäferei stand "1.000 Schritte" entfernt, an der Stelle, wo heute die Hochhäuser stehen. Bei der heftigen Fehde zwischen den von Wedel und von Lindow mit dem Kloster gingen mehrere Grangien in Flammen auf, so auch Glien. Die neue Grangie entstand dann neben der Schäferei. 1779 wurde diese durch Blitzschlag zerstört. Das neue Gut entstand jetzt auf der südöstlichen Dorfstraßenseite. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde dann auch das neue Wohnhaus erbaut. Wegen dieser etwas komplizierten Entwicklungsgeschichte sind viele Berichte über Glien fehlerhaft. Das Gut Neuhaus ist noch eine sehr junge Entwicklung. Der Kreisdeputierte und Besitzer des Gutes Garden, Kögel, teilte seinen Besitz am 20. Mai 1851 in zwei Güter auf: Garden und Neuhaus. So wurde aus dem bereits bestehenden Vorwerk Neuhaus ein eigenständiges Gut im Besitz des Stiefsohns von Kögel, Rudolf Zelter.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 25 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 194

Einwohner: 779
- davon männlich 390
- davon unter 6 Jahren 73
- davon 6 - 14 Jahre 106
- davon 14 - 65 Jahre 534
- davon über 65 Jahre 66

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 534
- Industrie und Handwerk 96
- Handel und Verkehr 11

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 167
- mithelfende Familienangehörige 151
- Beamte und Angestellte 19
- Arbeiter 330

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 25
- 5,0 ha - 10,0 ha 7
- 10,0 ha - 20,0 ha 33
- 20,0 ha - 100,0 ha 22
- über 100,0 ha 3

Gemeindefläche in Hektar 1.125
Gemeinde-Hektarsatz in DM 980

Kirche:


Ursprünglich ein Granitquaderbau des 13./14 Jahrhunderts. Ob damals bereits der Ostgiebel mit seinem die mittleren Blenden durchschneidenden Kreuz erbaut wurde, bleibt zweifelhaft. Ebenso der Zeitpunkt des Einbaus des rundbogigen Ostfensters. Ursprünglich ist noch ein Portal mit abgestuften Pfeilerecken. Ein Fachwerkturm wurde 1743 vorgebaut, der obere Teil war verbrettert. 1918 brannte die Kirche bis auf die Außenmauern ab. 1921 begann der Wiederaufbau und 1931 wurde die neue Kirche geweiht. Der Turm war jetzt gemauert. Das Kirchenschiff war verputzt. Im Weltkrieg wurde die Kirche erneut zerstört. 1977 wurde der Neubau fertig. Der Turm mit seinem flachen Spitzdach blieb verputzt. Vom Kirchenschiff ist der Verputz entfernt.

Gewerbe:

Im Dorf waren Handwerker und Geschäfte zur Grundversorgung vorhanden. Auf dem Gut in Glien gab es eine Brennerei.

Bauten:

In Glien ist ein deutscher Soldatenfriedhof am Forsthaus Buchheide entstanden. Dort findet jedes Jahr am Volkstrauertag eine Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge statt. Der Friedhof ist jederzeit zugänglich. Führungen können bei dem Friedhofsbetreuer Piotr Nycz-Wasilec unter der Telefonnummer 0048 91 578 48 48 bestellt werden.

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus 
→A.5 Brüggemann 
→Herbert Kämper "Rose - Gutsbesitzerfamilie in Glien" - Das Geschlecht der Rose im Deutschen Geschlechterbuch. 2002. 
→Schröder / Kämper "Flurnamen in Sinzlow und Glien".
→Wichmann, Heinz "Die Einwohner von Sinzlow"

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Selchow

 

Selchow 1 Postkarte(mit Vorwerk Kolbitz, Forsthaus Selchow, Pankows Hof, Selchower Mühle)

Amtsgericht Fiddichow, Finanzamt Greifenhagen, Post Uchtdorf, Amtsbezirk und Standesamt Selchow, Schule und ev. Kirche.

Lage:

Im Süden begrenzt von den Forstgebieten Wildenbruch und Kehrberg, nach Westen durch die Kolbitz-Liebitz-Seesenke, bleibt nur die offene Landschaft nach Norden zu Kladow und Groß Schönfeld. Diese, von der Grundmoränenlandschaft geprägte und bevorzugte Gegend, förderte neben dem Gut auch ein gesundes Bauerntum. Dazu mag auch die Zugehörigkeit zur Herrschaft Schwedt-Wildenbruch beigetragen haben. Weil die Wassermühle so weit entfernt war, entstanden in Dorfnähe Windmühlen. Das ganze Gebiet liegt auf ziemlich einheitlich 70 Metern Höhe. Lediglich nach Westen, zum Kolbitzsee hin, fällt es bis auf 45 Meter ab. Bei der Verkehrsanbindung war das Dorf benachteiligt. Der nächste Bahnhof war in Kehrberg und die einzige Straße führte von Kehrberg über Kladow zum Dorf.

Geschichte:

Nach Hoogeweg gehörte Selchow zu den Gründungsdörfern des Jungfrauenklosters von Stettin. 1297 noch bestätigte Albrecht III, Markgraf zu Brandenburg, dem Geschlecht der Wedel, dass Selchow im Herzogtum Stettin liege und Otto I. gehöre, der mit seiner Schwester Mechtild verheiratet ist. 1374 sei es dann an die Wedel verkauft worden. Linke, der sich auf Hoogeweg stützt, erwähnt das alles nicht und sagt aus, 1484 gehörte Selchow den Steinwehrs. So heißt es in einer Urkunde von Bahn bei einer Unterschrift: "Bartholomäus Steynwer, erbgesessen zu Selcho". Zuletzt taucht dieser Name in den Hufenmatrikeln 1631 auf und gibt uns den Steinwehrbesitz mit 40 Hufen an. Dann folgt das Geschlecht von Wulffen. So erfahren wir, dass diese Familie die Dorfkirche nach dem Brand von 1703 wieder aufbauen ließ. Daher hatte die Wetterfahne die Jahreszahl 1704. Die Erbin von Selchow heiratete den Kammerherrn Friedrich Heinrich von Barfuß. 1734 wurde das Gut aollodifiziert und 1735 an den Markgrafen Friedrich Wilhelm von Schwedt verkauft. Seine Tochter war mit einem Prinzen des Hauses Hohenzollern verheiratet und so kam Selchow in deren Privatbesitz. Seit 1844 war die Familie Schallehn Pächter. 1939 fand eine Teilaufsiedlung statt und Schallehn behielt zunächst das Restgut. Der letzte Besitzer war Burmeier. Die Selchower Wassermühle hatte von Wulffen bereits 1655 an Georg Neuendorf verkauft. Zuletzt wurden hier auch ein Sägewerk und eine Windmühle betrieben. Zwei weitere Windmühlen standen in Dorfnähe.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 50 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 178

Einwohner: 751
- davon männlich 361
- davon unter 6 Jahren 85
- davon 6 - 14 Jahre 117
- davon 14 - 65 Jahre 443
- davon über 65 Jahre 71

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 484
- Industrie und Handwerk 106
- Handel und Verkehr 10

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 173
- mithelfende Familienangehörige 170
- Beamte und Angestellte 30
- Arbeiter 261

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 28
- 5,0 ha - 10,0 ha 10
- 10,0 ha - 20,0 ha 35
- 20,0 ha - 100,0 ha 22
- über 100,0 ha 3

Gemeindefläche in Hektar 2.316
Gemeinde-Hektarsatz in DM 1.010

Kirche:

Die Dorfkirche wurde um die Jahrhundertwende des 13. zum 14. Jahrhunderts im Stil einer Granitquaderkirche erbaut. Um 1880 fand eine gründliche Erneuerung statt, nur die Außenwände blieben erhalten. Die Gesimse, der aus dem Dach steigende Turm, die Fensterlaibungen, die Portale, der Ostgiebel und die angebaute Apsis sind aus Ziegelsteinen. Der Turm hat noch heute die ursprünglich häufig eingebauten Mauerschlitze mit vorgesetzten Ständern. Dadurch hat die Statik Probleme, die mit vielen Ankern verbessert werden musste. Die Wetterfahne aus 1704 ist erhalten.

Gewerbe:

Durch die Teilaufsiedlung des Gutes entstanden zahlreiche kleinere Siedlungshöfe und die Bevölkerung stieg kräftig an. So war Selchow mit Handwerkern und Geschäften des täglichen Bedarfs gut versorgt.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus 
→A.5 Brüggemann 
→Edith Brederloh / H. Kämper "Selchow" Dorfinformationen. 2001

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