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Rohrsdorf


RohrsdorfAmtsgericht und Post Bahn, Finanzamt Greifenhagen, Amtsbezirk Liebenow, Standesamt Neuendorf, Schule und ev. Kirche.

Lage:

Auf der großen Ebene, dem Bahner Hochland, zwischen der Stadt Bahn und der Kreisgrenze zu Pyritz liegt das fast baumlose von der Bodenqualität bevorzugte Ackerbaugebiet. Die Lage ist zugleich das Schicksal des Dorfes. Schon immer wollte jeder das Gebiet besitzen und so mussten sich oft mehrere Herren das Dorf teilen. Auch im 2. Weltkrieg wurde den Bewohnern übel mitgespielt. Nur ganz wenige Häuser sind erhalten geblieben - die Kirche bis heute nicht wieder aufgebaut. Es leben hier zu wenige Menschen. Das Hochland erstrecht sich auf einer Höhe zwischen etwa 70 bis 85 Meter, lediglich im Norden fällte es etwas ab. Am nördlichen Dorfrand zieht sich ein kleiner Bach in Richtung Westen dahin und ein anderer Bach umrundet den Mühlenberg, um nördlich davon auf kurzer Strecke die Kreisgrenze zu bilden und dann nach Osten im Nachbarkreis zu verschwinden. Früher stand nördlich vom Dorf auf verhältnismäßig geringer Höhe eine Windmühle.

Geschichte:

Wahrscheinlich geht der Dorfname auf einen Personennamen zurück. Mit der Stiftung des Landes Bahn erfahren wir, dass die Brüder Johann und Anselm von Blankenburg von dem Tempelorden 12 Hufen in Rohrsdorf als Lehen empfangen. 1296 erhalten sie weitere 18 Hufen dazu. In einer Urkunde des Präzeptors des Templerordens Friedrich von Alvensleben unterzeichnet als Zeuge auf der Schultheiß von Rohrsdorf, von Hennecke. 1456 tauchen dann die Brüder Heinrich, Dietrich und Ertmar von Grapowe (Grape) auf, die dem Johanniterkomtur in Grabow (Grape) dem Johanniterorden seine Besitz in Rulsdorf (Rohrsdorf) der 12 Hufen und zwei wüste Kossätenhöfe umfasst. Den anderen Teil von Rohrsdorf besaß das Ottostift in Stettin. Später ging dieser Besitz auf das Marienstift in Stettin über. 1571 werden in den Wildenbruchschen Unterlagen 33 Hufen für Rohrsdorf angegeben. Diesen teilen sich 10 Bauern mit je 2 - 4 Hufen. Bis 1615 ist die Anzahl der Bauern bereits auf 16 gewachsen. Hinzu kommen ein Krüger und ein Schmied. Im Dreißigjährigen Krieg hat das Dorf stark gelitten, denn 1657 werden ein Schulze, vier Bauern und ein Freimann erwähnt, große Teile des Dorfes liegen brach. Danach wird Rohrsdorf kaum noch erwähnt, ein Bauerndorf schreibt keine Geschichte. Der in Rohrsdorf genannte Guthof von 300 ha war wahrscheinlich kein Gutshof mit mittelalterlicher Geschichte, sondern ist aus dem ehemaligen Schulzenhof hervorgegangen. 1817 und 1840 wird noch kein Gut erwähnt. Erst 1910 wird das Gut mit 170 ha Besitz erwähnt. 1925 werden zwei Betriebe erwähnt: das schon genannte und ein Gemeindegut von 120 ha, beide im Besitz der Familie Spiegel. 1928 führt Niekammer beide Höfe getrennt auf, ein anderes Güterverzeichnis aber bereits als einen Betrieb. Niekammer schließt sich dem 1939 an.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 60 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 63

Einwohner: 294
- davon männlich 163
- davon unter 6 Jahren 32
- davon 6 - 14 Jahre 38
- davon 14 - 65 Jahre 200
- davon über 65 Jahre 24

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 247
- Industrie und Handwerk 12
- Handel und Verkehr 5

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 42
- mithelfende Familienangehörige 33
- Beamte und Angestellte 6
- Arbeiter 188

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 3
- 5,0 ha - 10,0 ha 1
- 10,0 ha - 20,0 ha 3
- 20,0 ha - 100,0 ha 13
- über 100,0 ha 1

Gemeindefläche in Hektar 1.035
Gemeinde-Hektarsatz in DM 1.130

Kirche:

Die Dorfkirche war ein Klinkerbau aus dem frühen 20. Jahrhundert mit einem kleinen Chor. Sie stand etwas erhöht neben der Dorfstraße. Der Kirchhof war von einer Klinkermauer umgeben. 1945 wurde alles zerstört.

Gewerbe:

Stellmacher, Schmied, Maurer und zwei Gastwirte werden im Dorf erwähnt.

Bauten:

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.3 Breitsprecher
→A.5 Brüggemann

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Roderbeck

 

Roderbeck 2(mit Forsthaus Roderbeck)

Amtsgericht Fiddichow, Finanzamt Greifenhagen, Post Uchtdorf, Amtsbezirk und Standesamt Roderbeck, Schule und ev. Kirche

Lage:

Im Norden begrenzt der Kehrberger und im Süden der Roderbecker Forst das Gemeindegebiet. Trotz Lage und Gutsdorf hat sich Roderbeck schon früh gut entwickelt. Der kleine Bach, welcher die östlichen Niederungsgebiete der Gemeinde entwässert, führt erstaunlich viel Wasser und wird schon in den ersten Urkunden von Roderbeck (PUB I) als Rodembeke bezeichnet und mit Rothenbach gedeutet. Dafür reicht die Wassermenge nicht mehr aus und man sucht jetzt vergeblich beim Forsthaus Roderbeck nach dem Bach - dort gibt es ihn nicht mehr! Die Höhenlage im Gemeindegebiet bewegt sich zwischen 30 und 50 Meter. Der abflusslose Rinitzsee im Südosten hat eine Größe von 3,88 Hektar.

Geschichte:

Vom Besitzer des Landes Fiddichow, Burchard von Welewanz, kaufte das Stettiner Jungfrauenkloster im Jahre 1246 64 Hufen Land zur Gründung des Ortes. Dafür erhielt der Ritter "40 Mark Silber". Auch der Bischof Hermann von Cammin verzichtete zu Gunsten des Klosters auf den Zehnten. Damit versiegen die schriftlichen Quellen über die Geschichte des Ortes. Weiter helfen uns die Besitzstandskarten der Historischen Kommission von Pommern. Hier erfahren wir, dass Roderbeck 1530 im Besitz der Herren von Steinbeck war. Diese besaßen auch 1/3 von Nipperwiese und Uchtdorf. Nicht in das Bild passt die Erwähnung von Peter Steinwehr, der 1626 zu Roderbeck 1 Pferd für Kriegsdienste zu stellen hatte, denn 1628 werden wieder die Herren von Steinbeck als Besitzer von Roderbeck und Uchtdorf genannt. Nach Siebmachers Wappenbuch waren es Joachim und Jacob von Steinbeck. Am 04.11.1684 kaufte Kurfürstin Dorothea Roderbeck und legte das Dorf zur Herrschaft Schwedt-Wildenbruch. Aus der Hufenklassifikation von 1719 geht hervor, dass damals neben dem Vorwerk nur die Bauern Martin Brehmer und Christian Redlin und die Kossäten Christian Saare und Michel Eggebret Höfe im Dorf hatten. 1782 hatte der Hofjägermeister von Bornstädt das Vorwerk gepachtet und zusätzlich gab es nun bereits acht Bauern und sechs Freileute. Mit dem Ende der Markgrafenzeit wechseln die Pächter des Gutes schnell: 1811 wird Amtmann Behrendt genannt, 1857 folgt Krohn und 1868 Prätorius. 1922 ist Steinbach Pächter des Hofkammergutes. es wird bereits kein Vieh mehr gehalten, die Äcker sind unterverpachtet und der Schwerpunkt liegt bei der Forstwirtschaft und so lautet die offizielle Bezeichnung von Roderbeck auch Forstgut. es ist ein Kronfideikommiss der Hohenzollern und bleibt es bis 1945.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 30 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 86

Einwohner: 376
- davon männlich 177
- davon unter 6 Jahren 27
- davon 6 - 14 Jahre 38
- davon 14 - 65 Jahre 248
- davon über 65 Jahre 63

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 216
- Industrie und Handwerk 39
- Handel und Verkehr 2

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 77
- mithelfende Familienangehörige 105
- Beamte und Angestellte 10
- Arbeiter 81

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 18
- 5,0 ha - 10,0 ha 21
- 10,0 ha - 20,0 ha 10
- 20,0 ha - 100,0 ha 6
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 1.411
Gemeinde-Hektarsatz in DM 1.080

Kirche:


Die Fachwerkkirche mit ihrem aus dem Dach emporsteigenden Holzturm stammt aus dem 18. Jahrhundert. darin war ein Kanzelaltar mit reichem Volutenschmuck.

Gewerbe:

Kein Gewerbe vorhanden

Bauten:

Von den wenigen in und um Roderbeck vorhandenen Löwinghäusern ist uns bis in die heutige Zeit nur eine Federzeichnung von Rudolf Krampe überliefert.

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.5 Brüggemann
-Franz Bettec "Unter der Eiche von Roderbeck", Fortsetzungsbericht in "Die Pommersche Zeitung", 1972

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Retzowsfelde

 

Retzowsfelde(mit Hammelstall, Klebower Untermühle)

Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Ferdinandstein, Amtsbezirk und Standesamt Klebow, Schule und ev. Kirche

Lage:

In beengter Lage zwischen dem Oderhöhenrand und der Oderniederung müssen sich die Bahnstrecke Stettin-Küstrin, die Straße Greifenhagen-Stettin und die Unterdörfer einen nur wenige hundert Meter breiten Landstreifen teilen. Fast alle Gebäude liegen an der Durchgangsstraße und so reiht sich von Stettin bis Greifenhagen Dorf an Dorf. Schon in den Dreißiger Jahres des 21. Jahrhunderts gab es Pläne einen Abzweig von der Autobahn bis Greifenhagen zu bauen. Auch die Polen haben diese Pläne neu bearbeitet, doch bis heute wurden sie nicht verwirklicht. Das ganze Gebiet ist in der friderizianischen Zeit stark gefördert worden. Der Oderausbau schuf deutliche Verbesserungen für die Entwässerung und die landwirtschaftliche Nutzung. Die Bahnstrecke wurde nach dem Krieg doppelgleisig und elektrifiziert, die Straße ausgebaut, auch der Hausbau belebt, die Probleme aber blieben. Der Oderhöhenrand überschreitet fast überall die 40-mMetermarke und das Gelände steigt oft schon direkt hinter den Häusern kräftig an. Von hier fließt kein Gewässer zur Oder. Alle Gräben zeigen auch hier die Nordsüdrichtung. Das Klebower Mühlenfließ nimmt in größerer Entfernung bereits das Wasser auf und führt es in einem weiten Bogen um Retzowsfelde der Oder zu und im Süden ist das Greifenhagener Mühlenfließ, parallel zur Straße verlaufend, welches dann heute unsichtbar das Wasser durch Rohre in der Stadt Greifenhagen der Oder zuführt. An allen Gewässern standen einst (insgesamt vier) Wassermühlen - doch das ist längst Geschichte.

Geschichte:

Retzowsfelde wurde in den Jahren 1751 und 1752 als Entreprise angelegt. Das bedeutet, hier wurde dem privaten Unternehmer Friedrich Sydow (Friedrichsthal, ein Bruder von Kriegsrat Sydow und Generalpächter der Güter von Kolbatz) der vertraglich festgelegte Auftrag von König Friedrich erteilt, Siedler anzusetzen. In Retzowsfelde stammten die Ackerflächen von der Gemarkung des Dorfes Klebow (Landwerder) und das Wiesengelände in den Oderniederungen (Oderbruch) war dem großen Trockenlegungsprogramm des Oberleutnants Wolf Friedrich von Retzow entnommen worden. Nach diesem wurde das neue Dorf auch benannt. Doch mit den Sydows lief das Ansiedlungsprogramm nicht so problemlos, wie in anderen Fällen. Vermutlich war der extreme Geldmangel dafür verantwortlich, denn schon 1753 verkaufte Sydow für 12.000 Taler an den Oberstleutnant Carl Christoph Freiherr von der Goltz. Wie üblich wurde auch hier der Unternehmer mit Ländereien entschädigt und so wird hier bereits ein Gut erwähnt. Im 19. Jahrhundert ist dann der Regierungsassessor Ernst Gottlieb Ratt Besitzer des gutes. Nach seinem Tod 1830 folgt ihm sein Sohn. Um diese Zeit wurden zahlreiche Neusiedler auf dem Gutsgrund angesiedelt. Der Regierungsrat Ratt verstarb 1849. Seine Witwe verkaufte das Gut Retzowsfelde 1867 an den Gutsbesitzer Zelter in Neuhaus. 1910 wird das Gut mit 311 ha angegeben. 1922 waren die Gutsflächen an die Landwirte im Dorf verpachtet. Der Gutshof stand auf der Westseite der Dorfstraße, wo der Weg nach Osten zur Kirche abzweigt.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 2 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 226

Einwohner: 811
- davon männlich 405
- davon unter 6 Jahren 107
- davon 6 - 14 Jahre 108
- davon 14 - 65 Jahre 520
- davon über 65 Jahre 76

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 395
- Industrie und Handwerk 265
- Handel und Verkehr 32

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 176
- mithelfende Familienangehörige 216
- Beamte und Angestellte 49
- Arbeiter 293

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 33
- 5,0 ha - 10,0 ha 42
- 10,0 ha - 20,0 ha 31
- 20,0 ha - 100,0 ha 0
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 706
Gemeinde-Hektarsatz in DM 980

Kirche:

Über die Dorfkirche ist wenig bekannt. Lediglich der Ostgiebel mit der Apsis und die Traufen und Gesimse sind noch aus Backstein erhalten. Das Langhaus, die Sakristei und der Eingangsvorbau sind verputzt, so auch die kleinen Filialtürmchen, die dadurch erheblich an Wirkung verlieren.

Gewerbe:

Der gute Boden und die vielen Gemüse anbauenden Betriebe haben zur guten Entwicklung des Ortes beigetragen. Ebenfalls die Nähe der Großstadt Stettin. Im Ort waren alle zur Grundversorgung notwendigen Geschäfte und Betriebe vorhanden.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.5 Brüggemann

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