Landkreis 

hkgh logo

  Greifenhagen

hkgh logo wappen

  Bahn

hkgh logo wappen2

  Fiddichow

hkgh logo wappen3

  Gartz a. d. Oder

hkgh logo wappen4

  Penkun

hkgh logo wappen5

 

Neumark

 

Neumark 1928(mit Klausdamm und Sackshaus)

Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Neumark, Standesamt und Amtsbezirk Kolbatz, Schule und ev. Kirche

Lage:

Nach der Zisterzienserzeit in Kolbatz war Neumark der bedeutendste Ort im Nordkreis. Das hing mit seiner geografischen Lage an der Durchgangsstraße Stettin - Pyritz zusammen. Die Kleinbahn hatte früher Bedeutung und das relativ große Bauerndorf zog sehr viele Handwerks-, Kleingewerbe- und Versorgungsberufe an. Heute ist Neumark Verwaltungssitz ohne jede wirtschaftliche Bedeutung. Das Gelände ist hügelig, durchsetzt von kleinen Feuchtgebieten. Die Gemeinde hat kaum Wald, grenzt aber direkt an das große Waldgebiet Buchheide an. Selten werden über 40 Meter erreicht, lediglich der Besenberg macht mit knapp 70 Metern eine Ausnahme und der Stipstardsee liegt nur auf knapp 17 Metern Höhe. Das gesamte Gelände fällt zum Kreckgraben ab. Dieser bildet die südliche Gemeinde- und hier auch die Kreisgrenze. Das ist auch heute noch so.

Geschichte:

Bereits 1180 erhielt das Kloster Kolbatz den Zehnten von Neumark, doch erst 1234 schenkte Swanitbor, ein Enkel des Klosterstifters Wartislaw, dem Kloster Cirnow, wie Neumark ursprünglich hieß. Die Entwicklung des Dorfes muss schon sehr früh gut gewesen sein, denn 1255 erhält Nienmarkt Marktgerechtigkeit und zu diesem Zeitpunkt wird auch der Dorfschulze erwähnt. Doch 1283 verliert Neumarkt die Marktgerechtigkeit wieder zu Gunsten von Greifenhagen. Der Pommernherzog wünscht eine starke Stadt an der Oder, keine Stadt im Besitz des Klosters. 1325 wird bereits eine Grangie in Neumark erwähnt. Im gleichen Jahr bricht eine große Feuersbrunst im Dorf an und richtet großen Schaden an. In den Annalen des Klosters Kolbatz wird Neumark nun als Stadt bezeichnet und 1342 hat ein Hospital, Spittel genannt, außerhalb gestanden. Im Krisenjahr 1810 hatten die Bemühungen des Dorfes Erfolg sich um den Erwerb des in Auflösung befindlichen Vorwerks zu kümmern. Die Ländereien wurden unter den örtlichen Landwirten verteilt. Der Staat rühmte diese Tat "zur Stärkung bäuerlicher Wirte". So entwickelten sich im Ort eine größere Anzahl stattlicher Bauernhöfe. Nicht so reibungslos entwickelte sich das Mühlenwesen. Mit dem angeordneten Abbruch der Wassermühle in Kolbatz, die Neumärker waren dort Zwangsmahlgäste, erhielt das Dorf zwar eine Windmühle, aber der nach langer Planung 1814 genehmigte Bau einer Wassermühle konnte erst 1835 umgesetzt werden. Doch schon 1860 hatte die Budenortsche Mühle ihren Betrieb wieder eingestellt und F. Schiffmann, der Besitzer des Gutes Glien, kaufte das Grundstück. Doch die große Zeit der Wasser- und Windmühlen war mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ohnehin beendet. Mit 1945 endete die große Zeit des Dorfes Neumark.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 40 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 250

Einwohner: 918
- davon männlich 465
- davon unter 6 Jahren 129
- davon 6 - 14 Jahre 107
- davon 14 - 65 Jahre 584
- davon über 65 Jahre 98

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 430
- Industrie und Handwerk 229
- Handel und Verkehr 119

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 218
- mithelfende Familienangehörige 166
- Beamte und Angestellte 77
- Arbeiter 372

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 37
- 5,0 ha - 10,0 ha 14 
- 10,0 ha - 20,0 ha 22
- 20,0 ha - 100,0 ha 19
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 1.555
Gemeinde-Hektarsatz in DM 980

Kirche:

Mit seiner Kirche hatte Neumark Pech. Die erste Kirche wird bereits 1348 erwähnt. Sie brennt 1531 aus. Der Neubau wird 1826 durch Brand zerstört. Die uns heute bekannte Kirche ist ein Putzbau mit einem aus dem Dach steigenden Holzturm. auf seiner Wetterfahne trägt er das Datum 1826.

Gewerbe:

Neumark war ein regionales Versorgungszentrum. Entsprechend vielseitig war das Angebot fast aller Berufe, die auf dem Lande zur Versorgung beitragen, vom Arzt bis zum Zimmermann. Die Landwirtschaftliche Kreisgenossenschaft unterhielt eine Filiale, die Molkerei, die Elektrizitäts- und Maschinengenossenschaft und das Sägewerk waren auch für die benachbarten Orte von Bedeutung. Die Superintendentur war ebenfalls in Neumark untergebracht.

Bauten:

Keine Bauten.

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")


→A.2 Berghaus
→A.3 Breitsprecher
→C. 18 und C. 19 Plönzke

zurück zur Übersicht

 

Neuendorf

 

Neuendorf(mit Gut Neuendorf, Forsthaus Neuendorf, Mühle Neuendorf)

Amtsgericht und Post Bahn, Finanzamt Greifenhagen, Standesamt Neuendorf, Amtsbezirk Wildenbruch, Schule und ev. Kirche

Lage:

Zwischen dem Forst Wildenbruch und der großen Wildenbruch-Bahner Senke liegt das Gutsdorf Neuendorf in einer Gegend mit guten Böden. Da der Gutshof außerhalb vom Dorf stand, hat seine Entwicklung das ursprüngliche Angerdorfbild nicht gestört. Durch seine Lage war es weit von einem Bahnhof getrennt und auch die wichtige Wassermühle stand weit außerhalb.

Geschichte:

Der Pommernherzog Barnim I. hat bekanntlich 1234 das Land Bahn gestiftet. Das Gebiet von Neuendorf gehörte dazu. Es muss bald danach angelegt worden sein. 1303 wird eine Urkunde der Komturei Lietzen von einem Heidenreich, Schultheiß in Neuendorf, unterzeichnet und 1459 taucht in einer Urkunde der Dorfname Niendorf auf. 1487 bestätigt in einer Urkunde Herzog Bogislaw X. jetzt dem Johanniterorden den Besitz von Neuendorf. Nach der Reformation erfahren wir 1571 aus dem "Register der Wildenbruchischen Geld- und Kornhebungen auf Martini des 1571ten Jahres" dass zu Nigendorff der Schulze 4 Hufen besitzt, und die 31 Bauern zwischen 1 bis 3 Hufen. 1603 heißt der Schulze Jochim Grenz und es wird nun das Vorwerk mit 18 Landhufen erwähnt. 1657, zur Schwedenzeit, ist Mathis Otto Dorfschulze. Im Jahre 1655 begann der schwed. König Karl X. den Schwedisch-Polnischen Erbfolgekrieg. Noch im gleichen Jahr ist Hans-Georg von Perschowsky, Rittmeister im Wulfischen Reiterregiment bei Wollin gefallen und soll nach Vanselow in der Kirche zu Neuendorf beerdigt worden sein. In der Markgrafenzeit verkaufte Kurfürstin Dorothea bereits 1675 die Neuendorfer Wassermühle an Peter Pinnow. Bereits 1680 wird Martin Newendorff als Mühlenbesitzer genannt und Paul Paß(p)ike als Freischulze. Das Vorwerk war bereits seit 1699 bis 1715 an Christoph Westphal verpachtet. Dann erscheint diese Familie von 1719 bis 1844 auch als Besitzerin des Freischulzenhofes. Mit dem Ende der Markgrafenzeit erfahren wir noch einmal etwas über die Besitzverhältnisse. 1782 sind die Gebrüder Schmidt mit ihrer Mutter Generalpächter des Gutes Neuendorf. Nun heißt es weiter: das Freischulzengut bewirtschaftet die Witwe des Freischulzen für den Lehnserben. Das kann doch nur heißen, Gutspächter und Freischulzengut(hof) werden von der gleichen Familie bewirtschaftet. Mit dem Ende der Markgrafenzeit kam das Gut Neuendorf zum Kronfideikommiss des Hauses Hohenzollern. Am 20.07.1811 wird das Vorwerk Neuendorf an den Amtmann Eick vererbpachtet. Dann erfolgte der Verkauf an den Gutsbesitzer Bauer. Dieser verkaufte 1842 an Wilhelm Schlüter aus Jörnsdorf in Mecklenburg-Schwerin. Im Besitz dieser Familie blieb das Gut bis 1945. Das Grabenhaus gehörte zum Gut.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 85 - 90 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 176

Einwohner: 718
- davon männlich 352
- davon unter 6 Jahren 104
- davon 6 - 14 Jahre 114
- davon 14 - 65 Jahre 437
- davon über 65 Jahre 63

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 497
- Industrie und Handwerk 118
- Handel und Verkehr 17

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 101
- mithelfende Familienangehörige 81
- Beamte und Angestellte 25
- Arbeiter 449

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 13
- 5,0 ha - 10,0 ha 3
- 10,0 ha - 20,0 ha 6
- 20,0 ha - 100,0 ha 23
- über 100,0 ha 2

Gemeindefläche in Hektar 2.058
Gemeinde-Hektarsatz in DM 1.130

Kirche:


Die Dorfkirche ist ein Granitquaderbau und gehört zu den ältesten im Kreisgebiet. Um 1260 wurden Kirchenschiff, Chor und Apsis erbaut. Zum Anfang des 13. Jahrhunderts das Turmuntergeschoß mit den beiden Fenstern im Giebel neben dem dreifach abgestuften Portal, einmalig im Gebiet. Vermutlich wurde das Portal in der Nachkriegszeit erhöht. Bei dem großen Kirchenumbau 1851 wurde der Chor auf Kirchenschiffbreite erweitert und vermutlich das ausgesparte Kreuz im Ostgiebel geschaffen. Da heute die oberen beiden Turmstockwerke fehlen, wirkt er mit seinem Notdach ziemlich plump.

Gewerbe:

Bedingt durch die große Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe über 20 Hektar war die Versorgung mit Handwerks- und Geschäftsbetrieben sehr gut. Der erste namentlich bekannte Müller der Wassermühle an einem kleinen Bach östlich von dem Langen See war 1623 Ernst Friedrich Müller. Danach erwarb 1675 Peter Pinnow die Mühle und 1680 war Martin Newendorff Besitzer. 1719 gehörten zur Mühle eine Landhufe. 1782 heißt der Müller Lange. 1828 wird die Mühle freies Eigentum des Besitzers. 1924 und 1939 heißt der Mühlenbesitzer Paul Letsch. Dieser besitzt jedoch auch einen landwirtschaftlichen Betrieb von 108 Hektar. Die Windmühle im Osten des Dorfes gehörte Radeke.

Bauten:

Keine Bauten.

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.3 Breitsprecher
→A.5 Brüggemann
- Herbert Kämper "Neuendorf, Kr. Greifenhagen, Pommern", Einzelheft für die Heimatstube

zurück zur Übersicht

 

Neu Zarnow

 

Neu Zarnow Bahnhof(mit Steckliner Haken)

Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Neu Zarnow, Standesamt Kronheide, Amtsbezirk Buddenbrock-Kronheide, Schule

Lage:

Südlich von Greifenhagen breitet sich das Odertal kräftig nach Osten aus. Von hier durchfließt die Pinne die Gemarktung und im Westen berührt sie die verkehrsreiche Straße Greifenhagen - Königsberg / Neumark. Auf den niedrigen Standort weist sogar der Name hin, denn Zarnow wird vom slawischen abgeleitet und bedeutet schwarz und somit ist Zarnow als der Schwarzort, ein Hinweis auf den teilweise torfhaltigen Boden. Doch Vorsicht! Diese Namensdeutung gilt nur für Klein Zarnow. Neu Zarnow ist eine Kolonie, trägt also einen leicht irreführenden Namen. Seine Namensgebung ergibt sich aus der Geschichte. Mit seiner Große von nur 159 Hektar gehört der Ort ohnehin zu den kleinsten im Kreis.

Geschichte:

Der Besitzer des benachbarten Gutes in Stecklin, Amtsrat Bayer, gründete 1815 / 1816 vier Kolonien, darunter Steckliner Haken. Damals wollten flächenreiche Güter auf diese Weise meistens ihre weniger wertvollen Grundstück zu Geld machen. Auch der Besitzer des Rittergutes Klein Zarnow, Zierold, zu jener Zeit Kreisdeputierter und stellvertretender Landrat folgte diesem Beispiel. Er ließ den Tanger auf der Heide, also Tangerheide genannt, abholzen und Siedlungen bauen und nannte diese Gründung Neu Zarnow. Am 06. April 1819 erteilte die Regierung die Genehmigung. Diese neue Siedlung hatte 1842 bereits 30 Wohngebäude und 259 Einwohner und hatte damit bereits mehr Bewohner als Klein Zarnow. Etwa zu dieser Zeit muss das neue Dorf auch verwaltungsmäßig von Klein Zarnow getrennt und dem Gutsbezirk Stecklin unterstellt worden sein. Wann Klein Zarnow eine selbständige Gemeinde wurde, ist unbekannt.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 5 über NN.

Zahl der Haushaltungen: 168

Einwohner: 582
- davon männlich 294
- davon unter 6 Jahren 76
- davon 6 - 14 Jahre 84
- davon 14 - 65 Jahre 367
- davon über 65 Jahre 55

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 203
- Industrie und Handwerk 256
- Handel und Verkehr 43

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 79
- mithelfende Familienangehörige 128
- Beamte und Angestellte 11
- Arbeiter 314

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 49
- 5,0 ha - 10,0 ha 28
- 10,0 ha - 20,0 ha 14
- 20,0 ha - 100,0 ha 1
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 159
Gemeinde-Hektarsatz in DM 560

Kirche:

Neu Zarnow hat keine Kirche.

Gewerbe:

Durch seine Lage bedingt hat sich die Siedlung kräftig einwohnermäßig entwickelt und entsprechend kamen auch Bäcker, Gastwirte und Lebensmittelgeschäfte ins Dorf. Viele der Bewohner hatten relativ kleine landwirtschaftliche Flächen zur Eigenversorgung. Eine gute Entwicklung nahm die Landwirtschaft auf dem kargen Boden nicht.

Bauten:

Keine Bauten.

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.5 Brüggemann

zurück zur Übersicht