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Reckow


ReckowAmtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Kolbatz, Amtsbezirk und Standesamt Belkow, Schule und ev. Kirche

Lage:


Reckow ist das einzige Rundlingsdorf im Kreis und somit ein Fremdling in der Landschaft, denn längst ist erwiesen, Rundlinge entstanden im Grenzgebiet zwischen der slawischen und deutschen Besiedlung und sind keinem Volksstamm speziell zuzuordnen. Das Gemeindegebiet öffnet sich nach Norden und Westen zur großen Ebene auf einer Höhe zwischen 15 bis 17 Metern, während nach Süden und Osten Hügel um 35 bis 40 Meter die Sicht auf das Dorf versperren. Schon 1173 erscheint der Name Rekow und Rose deutet ihn mit Ort am Fluss (Plöne). auf bei der Bodenqualität ist Reckow bereits dem Flachland um den Madüsee angepasst. Wir finden nur noch Sandböden, die besseren Böden des Südens enden mit den Hügeln um Heidchen.

Geschichte:

Schon bei der Stiftung des Klosters Kolbatz 1173 durch Wartislaw gehörte Reckow mit dazu und ein Jahrzehnt später schenkte Bischof Konrad I. von Cammin dem Kloster auch den Bischofszehnten. Da in einer Besitzbestätigung der Pommernherzog ausdrücklich von "noca villa Recowe" spricht, darf man annehmen, die Besiedlung des Dorfes war bereits weitgehend abgeschlossen. Dann versinkt der Ort in die absolute Bedeutungslosigkeit. Er bleibt ein Bauerndorf bis in unsere Zeit. Somit wird er in keiner Urkunde erwähnt. Seine Größe wird mit 13 Hufen angegeben. Wie in den gutslosen Dörfern üblich, entwickelten sich auch in Reckow ganz stattliche Bauernhöfe bis über 80 Hektar Größe. Man darf annehmen, dass die Windmühle erst nach 1810 erbaut wurde, jedenfalls wird sie 1779 noch nicht erwähnt. Sie überstand den 2. Weltkrieg und wurde nach 1945 von den Polen wieder genutzt. 1950 soll dann ein Sturm die Mühle zerstört haben und die Reste wurden schnell als Heizmaterial verwertet.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 17 m über NN.

Zahl der Haushaltungen:36

Einwohner: 157
- davon männlich 80
- davon unter 6 Jahren 19
- davon 6 - 14 Jahre 11
- davon 14 - 65 Jahre 117
- davon über 65 Jahre 10

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 90
- Industrie und Handwerk 32
- Handel und Verkehr 17

nach der Stellung im Beruf 
- Selbständige 32
- mithelfende Familienangehörige 31
- Beamte und Angestellte 6
- Arbeiter 80

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 2
- 5,0 ha - 10,0 ha 1 
- 10,0 ha - 20,0 ha 3
- 20,0 ha - 100,0 ha 10
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 522
Gemeinde-Hektarsatz in DM 780

Kirche:


Das Baujahr der kleinen Fachwerkkirche ist nicht überliefert. Drei rundbogige, große Fenster gaben viel Licht. Der viereckige Turm mit seiner barocken Spitze stieg aus dem Dach.1945 wurde die Kirche zerstört.

Gewerbe:

Schmiede, Mühle, Gasthof und Schneider waren vorhanden.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur") 

→A.2 Berghaus
→A.5 Brüggemann
→C.12 Jordan

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Pakulent

 

Pakulent(mit Bahnhof Pakulent, Pakulenter Mühle)

Amtsgericht Fiddichow, Finanzamt Greifenhagen, Post Pakulent, Amtsbezirk und Standesamt Heinrichsdorf, Schule und ev. Kirche

Lage:

Das Dorf liegt südlich der kleineren Endmoräne, die sich nördlich von Gartz über das Odertal fortsetzt und über Stecklin und Langenhagen nach Osten weiterführt. Diese Endmoräne bestimmt das Landschaftsprofil und die Bodenqualität in der Gemarkung. Im Nordwesten der Gemeinde befindet sich der heute ausgetrocknete Mühlengraben. Er wird in alten Berichten auch als "Verlorenes Wasser" bezeichnet, weil er keine Mündung hat, sondern einfach in den Wiesen südlich der Greifenhagener Stadtgrenze versickert. Heute vermögen wir uns nicht mehr vorzustellen, dass dieser "Graben" einst die Pakulenter Wassermühle angetrieben hat. die Ruine dieser Wassermühle ist erst in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts aus dem Landschaftsbild "verschwunden". Die Bahnstrecke Stettin-Küstrin führt durch das Gemeindegebiet.

Geschichte:

Rose deutet den Namen Pakulent mit Lagerfeld, denn er glaubt auf den Pädenbergen habe eine Burg oder ein Lager gestanden. Als Beweis führt er die dort gefundenen Ascheurnen an. Pakulent wurde auch Pokelent geschrieben. Es gab auch das ritterliche Geschlecht der Pokelent. Pakulent wurde in alten Urkunden vermutlich 1308 erstmals erwähnt und taucht dann wieder in einer Fischereiurkunde der Stadt Greifenhagen 1400 auf. Um 1325 verkaufen die Brüder Gebhard und Wilhelm von Bertekow den Bürgern von Pakulent Teile ihres bei Greifenhagen gelegenen Waldes. Das Dorf Pakulent muss im Besitz von vier Familien gewesen sein, denn 1465 kaufte die Stadt Greifenhagen einen Anteil von Jürgen Pakulent. 1506 kaufte sie einen weiteren Anteil von Jürgen Asmus und Liborius von Steinwehr auf Rosenfelde in Pakulent. 1517 folgte dann der dritte Zukauf von Bartholomäus Schönebeck. 1722 kaufte sie dann das Lehen, welches sich im Besitz der Erben des Johann Niethe befand. Ein Jahr später erfolgte die lehnsherrliche Genehmigung für diesen Kauf. Über das Vorwerk in Pakulent ist aus früher Zeit fast nichts bekannt. Im 18. Jahrhundert wohnte hier jedoch der Generalpächter der Greifenhagener Kämmereigüter. 1775 wurde das Vorwerk aufgeteilt. Vier neue Siedler kamen hinzu und den Rest erhielten die acht vorhandenen Höfe. Unklar bleibt die Geschichte des 1840 erwähnten Rittergutes in Pakulent. Die Burgdienste wurde 1837 aufgehoben und 1854 erloschen die Rechte als Landtags- und kreistagsfähiges Rittergut. Das Freischulzengut (Hof) erwarb 1831 Gutsbesitzer Hermann Zierold, Klein Zarnow. Er ließ die abgebrannten Wohn- und Wirtschaftsgebäude nicht wieder aufbauen.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 40 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 90

Einwohner: 352
- davon männlich 173
- davon unter 6 Jahren 46
- davon 6 - 14 Jahre 44
- davon 14 - 65 Jahre 223
- davon über 65 Jahre 39

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 228
- Industrie und Handwerk 37
- Handel und Verkehr 38

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 76
- mithelfende Familienangehörige 64
- Beamte und Angestellte 32
- Arbeiter 145

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 13
- 5,0 ha - 10,0 ha 3
- 10,0 ha - 20,0 ha 9
- 20,0 ha - 100,0 ha 16
- über 100,0 ha 1

Gemeindefläche in Hektar 1.369 
Gemeinde-Hektarsatz in DM 930

Kirche:

Die Granitquaderkirche von Pakulent wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. Vor dem Krieg hatte sie ein aus dem Dach emporsteigenden Holzturm. 1980 wurde die Kirche wieder ohne Turm aufgebaut. Bei früheren Umbauten sind die Fenster verbreitert und stilwidrig rund gemauert worden. Die Eckschrägen zur Statikstabilisierung stören sehr. Erhalten vom alten Baustil ist nur das Granitmauerwerk. Mit dem neuen Ziegeldach wirkt die Kirche jedoch recht gefällig.

Gewerbe:

Die Geschäfte für den täglichen Bedarf waren vorhanden.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.5 Brüggemann

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Nipperwiese

 

Nipperwiese Gasthof(mit Schenksruh)

Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Kehrberg, Amtsbezirk und Standesamt Nipperwiese, Schule und ev. Kirche

Lage:

Nipperwiese begrenzt den Kreis im Süden an der Oder. Hier mündet die Rörike in die Oder. Deren Ausbau hat nicht zu einer Begradigung der Kreisgrenze zu Königsberg / Neumark geführt. Die Nipperwieser Querfahrt ist der ursprüngliche Verlauf der Oder. Auf drei Seiten ist die Gemeinde von dem Waldgebiet Forst Roderbeck umgeben. Er war Bestandteil der Kronfideikommissforst Peetzig und gehörte dem Haus Hohenzollern. 
Durch das Gemeindegebiet fließt der kleine Abzugsgraben von Roderbeck kommend, der auch den Abzug des Spiegelsees aufnimmt und hier nun Mühlengraben genannt wurde, weil er früher die Wassermühle Dehn angetrieben hat. 
Heute sind die Gräben teilweise versiegt. Der Sonnenberg wird als frühgeschichtlicher Burgberg angesehen.

Geschichte:

Schon bei der Namensdeutung gibt es unterschiedliche Meinungen. Rose glaubt, Nipperwiese sei mit Krummer Ort zu deuten, weil die Meglitz hier eine vorspringende Stelle hatte. Doch die Heimatchronistin Adelheid Knaack deutet den Namen mit "nahe bei der Wiese", weil der Ort zwischen Oder und dem Wiesengelände südlich vom Mühlenfließ angelegt wurde. Diese Stelle ist bereits zu germanischer und slawischer Zeit besiedelt gewesen. Erste Erwähnungen findet Nipperwiese im Fiddichower Grenzbrief von 1347. Da zu diesem Zeitpunkt bereits eine Kirche vorhanden war, ist Fiddichow also älter. In der Folgezeit gehörte Nipperwiese dem Adel von Steinbeck, von Trampe und von Eickstedt. Agnes Sophie Trampe heiratete 1638 den schwedischen Obersten und Kommandanten von Stettin Christoph von Steinaecker. Als diese Linie in Nipperwiese ausstarb, wurden die Grafen Flemming Erben. Sie verkauften ihren Anteil in Nipperwiese an die Gemeinde und einen Teil an die Hohenzollern. Auf diesem kleineren Anteil stand ein Försterhaus. Es soll nach Knaack von einem Grafen Schenk bewohnt worden sein und daher stammt der Name Schenksruh. Dieser ist auf den topografischen Karten noch verzeichnet.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 85 - 90 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 428

Einwohner: 1.363
- davon männlich 647
- davon unter 6 Jahren 141
- davon 6 - 14 Jahre 172
- davon 14 - 65 Jahre 881
- davon über 65 Jahre 169

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 517
- Industrie und Handwerk 463
- Handel und Verkehr 149

nach der Stellung im Beruf 
- Selbständige 313
- mithelfende Familienangehörige 254
- Beamte und Angestellte 45
- Arbeiter 566

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 9
- 5,0 ha - 10,0 ha 49
- 10,0 ha - 20,0 ha 17
- 20,0 ha - 100,0 ha 4
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 1.624
Gemeinde-Hektarsatz in DM 780

Kirche:

1873 feierte die Kirchengemeinde in Nipperwiese das 500-jährige Bestehen der Dorfkirche. 1711, beim Kirchenbau, fand man in einer Büchse ein Dokument des Bischofs Philipp von Cammin aus 1373. Obwohl das Datum somit bekannt ist nennen andere Quellen 1550 und 1600 als Baudatum, ohne eine Vorgängerkirche zu erwähnen. Umbauten der Kirche sind bezeugt mit der Wetterfahne 1608, dem ehemaligen Fachwerkturm 1711 und der Orgelempore mit 1792. Da das alte Feldsteinmauerwerk schlecht erhalten war, wurde die Kirche verputze. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört und in den Jahre 1977 bis 1979 wieder aufgebaut. Lediglich der mittlere Teil des Giebels zeigt noch das alte Feldsteinmauerwerk.

Gewerbe:

Nipperwiese

Nipperwiese war ein Kleinbauern- und Fischerdorf. Die erklärt sich aus den historischen Eigentumsverhältnissen. An die Fischervergangenheit erinnert noch heute der erhaltene Schulzentisch im Museum in Stettin (befindet sich nicht in der Ausstellung, sondern im Museumsmagazin). Darin waren die Hauszeichen der Fischer eingelassen. Diese Hausmarken wurden auch auf dem Kerbholz der Fischer angebracht, welches u. a. auch zum Auslosen (Auskaveln, daher Kavelzeichen) benutzt wurden. Industrie gab es in Nipperwiese nicht, aber einige Handwerker bauten sehr beachtliche Betriebe aus. Im 19. Jahrhundert gab es eine Tonpfeifenfabrik, später, ab 1843, den Bliefertschen Kahnbau. 1848 gründete Schneckenberg eine Tischlerei, die sich auf den Innenausbau spezialisierte und auf diesem Gebiet beachtliche Erfolge errang. So ist überliefert, dass das Unternehmen auf dem 1913 erbauten Dampfer "Imperator" den Innenausbau vornahm (diese Ansicht vertritt Adelheid Knaack in ihrer Chronik. Gemeint ist aber wahrscheinlich der Umbau 1914 vom Personendampfer zum Hilfs-Lazarettschiff auf den Oderwerken). Die Landwirtschaft erzeugte Gemüse und Frühkartoffeln. Die Erzeugnisse wurden meistens noch auf alten Lastkähnen nach Stettin gebracht. Man glaubte so gegenüber den übrigen Produzenten, die ihre Waren mit der Greifenhagener Dampfschiffsreederei beförderten, im Vorteil zu sein. Doch die Lastkähne hatten keinen eigenen Motorantrieb und mussten gesegelt oder gestakt werden.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus
→A.5 Brüggemann
→C.14 Knaack

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