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Wintersfelde


WintersfeldeAmtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post Wintersfelde, Amtsbezirk Eichwerder, Standesamt Ferdinandstein, Schule, ev. Gutskirche in Eichwerder.

Lage:

Wintersfelde ist das südlichste der Unterdörfer am Oderhang nördlich der Kreisstadt Greifenhagen. Alle Unterdörfer sind durch die beengte Lage zwischen Hang und den Feuchtgebieten des Odertales sehr begrenzt. Durch die Entwässerungsmaßnahmen und dem Deichbau entstand hier auf humusreichen Böden ein intensiver Gemüsebau der zu einer guten wirtschaftlichen Entwicklung der kleinen Betriebe führte. Durch das Tal zwängen sich die Verbindungsstraße von Stettin nach Greifenhagen und die Bahnlinie Stettin - Küstrin - Schlesien. Die Oder war als Verkehrsweg für die Dörfer sehr wichtig.

Geschichte:

Die Entstehung von Wintersfelde ist ein Teil der preußischen Binnenkolonisation. Die Stadt Greifenhagen hatte seit ihrer Gründung erheblichen Besitz im Odertal erworben. Diesen sah der König als ideales Siedlungsgebiet an und so war Greifenhagen gezwungen auf einer Fläche von 1806 Morgen 18 Kolonisten anzusiedeln. Mit dieser Aufgabe wurde 1848 der Amtmann Benjamin Heinrich Gräve (auch Graewe) beauftragt. Verwirrend sind die vielen Besitzwechsel. Schon 1752 ging die Gründung in den Besitz seines Bruders Amtmann Heinrich Andreas Gräve über. Dieser ging in Konkurs und Carl Wilhelm Brand war 1761 der Meistbietende. Weitere Käufer waren 1763 der Amtmann Sydow und dann der Kommerzienrat Daniel Schulze. Wie seine Mutter, besaß dieser bereits Ferdinandstein. 1788 trat mit Ludwig von der Dollen der nächste Besitzer auf. 1802 kam mit August Ernst Gottlob von Winterfeld der nächste Besitzer von Ferdinandstein und Wintersfelde. Es ist die alte Sippe der Winterfeld, nach der der Ort benannt wurde. 1757 ist der besondere Vertraute Friedrich des Großen, der General Hans Karl von Winterfelt, bei Moys in Schlesien gefallen. Seinen Namen trägt das Dorf. In der Gutskirche von Eichwerder erinnerte ein Epitaph an den Namensgeben (diese Kirche wurde als Gemeindekirche genutzt). Leider ist nicht bekannt, wann die Erbzinsrechte erloschen sind. Nach Berghaus haben sie 1867 noch bestanden. Dann müsste der Greifenhagener Assessor und spätere Justizrat, Daniel Friedrich Giebe, der 1834 den Besitz von Winterfeld erwarb, noch Eigentümer des Gesamtbesitzes gewesen sein. Jedoch fasst die Top Stat. Übersicht des Jahres 1848 den Besitz nicht mehr zusammen und daher endet hier die Geschichte von Wintersfeld ohne Abschluss.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 6 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 138

Einwohner: 454
- davon männlich 206
- davon unter 6 Jahren 54
- davon 6 - 14 Jahre 72
- davon 14 - 65 Jahre 280
- davon über 65 Jahre 48

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 202
- Industrie und Handwerk 115
- Handel und Verkehr 53

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 113
- mithelfende Familienangehörige 101
- Beamte und Angestellte 44
- Arbeiter 131

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 19
- 5,0 ha - 10,0 ha 17
- 10,0 ha - 20,0 ha 20
- 20,0 ha - 100,0 ha 1
- über 100,0 ha 0

Gemeindefläche in Hektar 290
Gemeinde-Hektarsatz in DM 830

Kirche:

Wintersfelde hatte keine Dorfkirche, jedoch gab es auf dem Gut Eichwerder eine Gutskirche, die von der Dorfgemeinde genutzt wurde. Sie war eine Filialkirche von Greifenhagen. Die Kirche wurde, wie das Gut, 1945 restlos zerstört.

Gewerbe:

Läden und Handwerker zur Grundversorgung

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus 
→A.5 Brüggemann 
- "Eichwerder und seine adeligen Besitzer", Quellensammlung in der Heimatstube

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Wildenbruch

 

Wildenbruch 2(mit Lohmühle, Dolgensee, Louisenhof)

Amtsgericht Bahn, Finanzamt Greifenhagen, Post, Amtsbezirk und Standesamt Wildenbruch. Schule und ev. Kirche

Lage:

Die große eiszeitliche Wildenbrucher-Bahner-Senke bestimmt das Landschaftsbild der Gemeinde und einer weitläufigen Umgebung besonders durch die zahlreichen Seen. Die Thue durchfließt sie alle. Zum Gemeindegebiet gehören der Große Dolgensee auf 50,8 m mit 60,25 Hektar, der Griepensee auf 50,2 m mit 28,58 Hektar, eine Landzunge trennt ihn vom Schwobnitzsee mit 3,82 Hektar. Dann folgt der Schlosssee auf 50,1 m und mit 20,07 Hektar und als letzter in der Gemeinde der Lange See auf 47,3 m und 353,34 Hektar groß. Der Große Göhrensee mit 19 Hektar und der Kleine Göhrensee mit nur 1,24 Hektar liegen im Forst versteckt und entwässern über eine Graben zum Langen See. Die vielen kleinen Sölle im Gemeindegebiet haben nur selten einen Namen. Eine Ausnahme ist wohl der Bars Pfuhl, er zählt trotz seines Namens mit 3,17 Hektar noch zu den Seen und vor dem Weltkrieg teilten sich die Eigentumsrechte die Kirchen- und die Polit. Gemeinde Wildenbruch. Wegen der Eigentumsverhältnisse gehörte ein großer Teil des Wildenbrucher Forsten zum Gemeindegebiet. So kommt Wildenbruch auf die stattliche Zahl von 3.315 Hektar und wird nur noch ganz knapp von Bahn mit 3.3.19 Hektar und der Kreisstadt Greifenhagen mit 4.953 Hektar übertroffen.

Geschichte:

Am 28.12.1234 schenkte der Pommernherzog Barnim I. das Land Bahn dem Templerorden. Dies wird in Abstimmung mit den Margrafen Johann I. und Otto III. erfolgt sein, zumal der Stiftungsort Spandau war und die Templer aus der Mark herbeigerufen wurden. In Wildenbruch gab es bereits eine wendische Siedlung. Nun erfolgte daneben der Aufbau eines neuen Dorfes. Erstmals 1345 wird Wildenbruch in einer Urkunde genannt. 1312 folgte der Johanniterorden dem inzwischen verbotenen Templerorden. Dieser erhielt 1377 die Erlaubnis in Wildenbruch einen neuen Komtursitz zu erbauen, der dann 1382 bezogen wurde. Das blieb so bis 1648. Nun folgt bis 1679 die Schwedenzeit. 1680 erwirbt Dorothea von Holstein-Glücksburg, Kurfürstin von Brandenburg, das Land Wildenbruch. Von 1680 bis 1788 ist Wildenbruch Teil der Markgrafschaft Schwedt-Wildenbruch. Mit dem Aussterben des Geschlechts der Markgrafen kommt Wildenbruch in den Privatbesitz des Hauses Hohenzollern - es wird die Hofkammer-Domäne Wildenbruch (in der Rechtsform des Kronfideikommiss). Wildenbruch wird nun von einem Pächter bewirtschaftet. Die Namen der Bewirtschafter von Wildenbruch sind seit 1771 bekannt. Amtsrat Horn wirtschaftet noch als Generalpächter bis 1791. Ihm folgt als Pächter 1792-1817 Friedrich Preß. 1833 ist die Amtsrat Bielke. Seine 2. Pachtperiode läuft von 1843 bis 1867. Ihm folgt 1868 Hans Flaminius und 1909 sein Neffe Oberamtmann Georg Fuß. Dieser erbt 1934 das Rittergut Schmarse und als der dort vorgesehene Erbe Karl-Heinz Fuß 1944 in Italien fällt, übernimmt die Wildenbrucher Familie Fuß Schmarse und kommt mit der Hofkammer überein, dass der bisherige Wildenbrucher Verwalter, Reinald von Dassel, das Gut für Hubertus Prinz von Preußen weiter führen dar. Auch das Dorf Wildenbruch hat sich in seiner Gecshichte gut entwickelt. 1571 war es 25 Hufen groß, 1622 hat das Dorf 70 Hagenhufen und das Vorwerk 40. Besonders in der Markgrafenzeit können viele Kossäten ihren Kleinbesitz in Bauernhöfe umwandeln. So kann Wildenbruch während dieser Zeit eine Verdoppelung seiner Bauernhöfe verzeichnen!

Statistische Daten:

Höhenlage: um 60 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 291

Einwohner: 926 
- davon männlich 460
- davon unter 6 Jahren 97
- davon 6 - 14 Jahre 118
- davon 14 - 65 Jahre 604
- davon über 65 Jahre 107

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 468
- Industrie und Handwerk 240
- Handel und Verkehr 80

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 128
- mithelfende Familienangehörige 136
- Beamte und Angestellte 61
- Arbeiter 490

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 53
- 5,0 ha - 10,0 ha 1
- 10,0 ha - 20,0 ha 13
- 20,0 ha - 100,0 ha 19
- über 100,0 ha 2

Gemeindefläche in Hektar 3.315
Gemeinde-Hektarsatz in DM 880

Kirche:

Ursprünglich hatte Wildenbruch eine Granitquaderkirche aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Diese brannte jedoch 1902 ab. Der Neubau entstand auf alten Grundmauern. Bis zur Traufe sind Granitsteine verwendet worden, dann folgt Backstein. Der Turm steigt aus dem Dach, eine Apsis ist aus Backstein, dem Ostgiebel vorgesetzt.

Gewerbe:

In Wildenbruch gab es alle Berufe, die zur Grundversorgung einer so großen Gemeinde von deutlich über 1000 Bewohnern diente. Daneben gab es aber zwei Sägewerke, Wind- und Wassermühle und bis zur Schließung durch die Nationalsozialisten auch eine Molkerei.

Bauten:

Das Schloss in Wildenbruch war zunächst der Komtursitz der Johanniter, dann Jagdschloss der Markgrafen und danach Wohnsitz der Verwalter bzw. Pächter des Gutes Wildenbruch. Seit 1945 ist es dem Verfall preisgegeben. Zwar hat es nach 1990 wieder einen Pächter, doch von Erhalt kann keine Rede sein. Die Seitengebäude sind vom Einsturz bedroht. Gut erhalten ist bis heute der Turm.

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")


→A.2 Berghaus 
→A.5 Brüggemann 
→B.3 Dehio 
→C.8 Fuß 
→C.13 Kinzel 
→C.22 Schnell

  • Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, 12. Bd. Mecklenburg/Pommern, hrsg. von Helge bei der Wieden und Roderich Schmidt, Alfred Kröner Verlager, Stuttgart, 1966 

  • Zeitschrift Unser Pommernland, Sonderheft "Land Wildenbruch", Heft 6/7 1930, Verlag Fischer & Schmidt, Stettin

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Wierow

 

hkgh wierow kirche(mit Wierower Mühle)

Amtsgericht, Post und Finanzamt Greifenhagen, Amtsbezirk und Standesamt Garden, Schule und ev. Kirche.

Lage:

Wir finden die kleine Gemeinde zwischen Greifenhagen und dem Großen Woltiner See. Die Gemeinde wird im Süden von der Thue begrenzt und im Westen von einem Waldgebiet, deren südliche Teile einst zum Besitz der Wierower Mühle gehörten. Zwischen dem Dorf und dem Großen Woltiner See befindet sich auf 27 Meter über NN der abflusslose 14 Hektar große Wierower See und westlich davon mit 55,3 Meter die höchste Erhebung in der Feldmark. Die Böden der Waldgebiete sind von geringerem Wert und bestehen überwiegend aus Nadelholz.

Geschichte:

1212 soll Wierow bereits in einer Urkunde erwähnt sein, die jedoch Woltin betrifft. Dagegen wird in einer Urkunde vom 25. April 1282 der Markgrafen von Brandenburg Wierow als Besitz des Klosters Kolbatz benannt. 1310 schenkte der Schultheiß Jakob der Kirche in Wierow eine Hufe Land. Zwar ist über den Bau der Wassermühle an der Thue nichts bekannt, man darf aber annehmen, dass dies sehr bald nach der Besitznahme durch das Kloster geschah, denn Mühlen waren damals der wichtigste Gewerbebetrieb in einer Siedlung. Der älteste erhaltene Lehnsbrief über die Mühle stammt aus dem Jahre 1548 und wurde an Kaspar Luggefielen ausgegeben. Diese Familie soll die Mühle bereits 1480 besessen haben und betrieb sie bis 1800. Danach kam sie in Besitz und später Eigentum der Familie Beyersdorff bis 1945. 1648 war Wierow 23 Hufen groß. Im Ort lebten 5 Kossäten, 1 Wassermüller, 3 Hirten, 2 Instleute und 1 Handwerker. Selbst 1700 sind die Folgen des Dreißigjährigen Krieges noch nicht überwunden. Im Dorf werden nur der Freischulzenhof und zwei Höfe bewirtschaftet. 3 Höfe und 5 Kossätenstellen werden als wüst bezeichnet. In alten Zeiten besaß die Wierower Mühle nur 40 Morgen. Die Besitzer haben durch Zukauf bis 1939 das Gut auf 491 Hektar Fläche Besitz gebracht. Dagegen wird der Freischulzenhof mit ursprünglich 400 Morgen angegeben, doch er verschwand im Laufe der Zeit ganz von der Bildfläche.

Statistische Daten:

Höhenlage: um 20 m über NN.

Zahl der Haushaltungen: 37

Einwohner: 140
- davon männlich 74 
- davon unter 6 Jahren 13
- davon 6 - 14 Jahre 25
- davon 14 - 65 Jahre 92
- davon über 65 Jahre 10

nach der Tätigkeit zugehörig zu
- Land- und Forstwirtschaft 99
- Industrie und Handwerk 21
- Handel und Verkehr 7

nach der Stellung im Beruf
- Selbständige 20
- mithelfende Familienangehörige 25
- Beamte und Angestellte 6
- Arbeiter 80

Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen
- 0,5 ha - 5,0 ha 4
- 5,0 ha - 10,0 ha 4
- 10,0 ha - 20,0 ha 4
- 20,0 ha - 100,0 ha 3
- über 100,0 ha 1

Gemeindefläche in Hektar 646
Gemeinde-Hektarsatz in DM 830

Kirche:

Über die ursprüngliche Kirche in Wierow ist nichts bekannt. Der heutige Kirchenbau ist vor 1865 aus Backsteinen erbaut worden. Die Kirche hat keinen Turm. 1339 stiftete ein Nicolaus Wirow der Kirche einen Altar. Dieser muss in Schwendt, im Kreise Saatzig Besitz gehabt haben, denn er stattete die Stiftung mit 4 Freihufen aus diesem Dorf aus. Noch im 19. Jahrhundert profitierte das Dorf Wierow von dieser Stiftung.

Gewerbe:

In Wierow gab es einige Handwerker.

Bauten:

Keine Bauten

Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")

→A.2 Berghaus 
→A.5 Brüggemann 
- Bruno und Ulrich Beyersdorff "Beyersdoff-Familienchronik. 1996

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